Schadowstraße

1851 wurde der Flinger Steinweg in die Schadowstraße umbenannt und ist eine der Haupteinkaufsstraßen Düsseldorfs. Beginnend an der Königsallee, verläuft sie (heute durchgängig) als Fußgängerzone weiter bis kurz vor die Kreuzung Jacobistraße. Von hier aus führt sie weiter unter dem Namen „Am Wehrhahn“.

Ursprünglich verband die Straße den Gerresheim von Osten aus mit Düsseldorf. Auf ihrem Weg durchquerte sie auch einen Teil des damals bestehenden Flinger Waldes. Um eine dauerhafte befahrbare Straße entstehen zu lassen ließ der Kurfürst Jan Wellem diesen Weg pflastern (Flinger Steinweg). Um diesen Hauptweg vom Osten der Stadt Richtung Innenstadt und Viehmarkt (später Kälbermarkt), siedelten sich nach einer Weile immer mehr Gaststätten und Geschäfte an. Ungefähr dort wo sich heute der Kö-Bogen befindet konnte man jedoch einst noch Schweine, Kühe und Schafe kaufen. Mitte des 19. Jahrhunderts ließ sich Schadow selbst auch ein Wohnhaus an der Straße erbauen. An der Kreuzung mit der Tonhallen-Straße wurde 1892, dort, wo sich heute Karstadt befindet, die alte Tonhalle/Philharmonie (nach der auch die Straße benannt ist) errichtet. In den 1940er Jahren wurde zudem das erste große Kaufhaus seiner Art in Düsseldorf (Warenhaus Tietz) errichtet. 

Der Zweite Weltkrieg zerstörte einen Großteil der Bebauung. Durch die großen Umbaumaßnahmen der Berliner Allee und des Jan Wellem Platzes, wurde die Straße ab Ende der 1950er Jahre dann zweigeteilt; im westlichen Bereich von der Königsallee bis zur Berliner Allee und unter die moderne Autohochstraße „Tausendfüßler“ führte eine Fußgängerzone, östlich ab hier mussten sich die Fußgänger die Straße mit Autos und Straßenbahn teilen. In den 1990er Jahren wurden schließlich, dort wo einst Schadows Wohnhaus stand, die Schadowarkaden erbaut. Und die Veränderung sollte weiter gehen. 2015 plante die Stadt ein weiteres Mal den Bereich Schadowplatz/Schadowstraße/Berliner Alle neu und so wurde im Zuge einer neuen U-Bahn Strecke und des Großbauprojekts Kö-Bogen, der „Tausendfüßler“ abgerissen, der Verkehr unter die Erde geleitet und die gesamte Fläche und Schadowstraße wird zu einer großen Fußgängerzone umgestaltet. Mit dem Projekt Kö-Bogen II, welches die gesamte Neugestaltung abrunden soll, wird seid 2018 auch der Platz vor dem Schauspielhaus bebaut. Durch zwei moderne schräg angelegte Bauten mit begrünten Fassaden und Dächern, die zum Teil begehbar sein werden, wird das Bild der ehemaligen Straße ein weiteres Mal neu definiert.

Friedrich Wilhelm von Schadow

Quellen:
Neuenhaus, Marten, Kunst-Ideen für Schadowstraße, 1.09.2015, 20.25h, https://www.wz.de/nrw/duesseldorf/kunst-ideen-fuer-schadowstrasse_aid-25810627, 3.01.2020, 11.37h
Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 287–290, 4.01.2020, 22.05h
Verschiedene Texte und Informationen rund um die Schadowstraße, https://www.duesseldorf.de/suche/suche/?L=0&id=700008431&tx_solr%5Bq%5D=schadowstraße, 3.01.2020, 12.11h
Photos: Stadtarchiv