Arnold Böcklin

Geboren 16.10.1827 in Basel
Gestorben 16.01.1901 in San Domenico (bei Florenz) Böcklin erhält in seiner Heimatstadt Basel bereits als Kind früh Zeichenunterricht und entschließt sich später zu einem Kunststudium, welches er von 1845 bis 1847 an der Kunstakademie Düsseldorf absolviert. Hier lernt er bei Johann Wilhelm Schirmer, Theodor Hildebrandt und Rudolf Wiegmann. Deren hauptsächliche Bildthemen sind von der Landschaftsmalerei geprägt, woran sich auch Böcklin zunächst orientiert. 

Nach einer Studienreise durch Belgien, auf der er die Werke von Peter Paul Rubens entdeckt, fasziniert ihn deren Strahlkraft schließlich so nachhaltig, dass er Düsseldorf verlässt und sein Studium in Antwerpen und Brüssel fortsetzt. Anschließend verschlägt es ihn weitern nach Paris, wo er im Louvre weitere Studien anfertigt. 

Nach weiteren Jahren und einem Aufenthalt in der Schweiz, arbeitet er ab 1850 mehrere Jahre, mit Unterbrechungen, in Rom, wo er sich weiter mit den Alten Meistern auseinandersetzt. In Rom findet er auch seine große Liebe und zieht mit ihr kurz nach der gemeinsamen Hochzeit wieder zurück in die Schweiz.

Von 1860 bis 1862 lehrt er schließlich als Professor an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar. Er wechselt aber in den folgenden Jahren immer wieder seinen Wohnort zwischen Italien und der Schweiz, bis er sich nach einem Schlaganfall 1892 bei Florenz niederlässt, wo er später auch stirbt. 

Das Hauptthema in seinen Bildern zeigt eine Kombination aus italienischer Landschaft und antiker Mythologie. Dies macht ihn einige Jahre später zu einem bedeutenden Vertreter des Symbolismus. Die häufig melancholische Stimmung, die seine früheren Werke ausstrahlen, ändert sich im Laufe der Zeit zu düsterem Ernst. Dennoch ist der Tod, der häufig in seinen Bildern eine Rolle spielt, nicht ausschließlich negativ aufzufassen. Im „Selbstbildnis mit fiedelndem Tod“ (1872, s. Portrait oben) übersteigt die Macht des erschaffenden Künstlers, die des Todes. Mit seinen Malwerkzeugen in der Hand stellt er sich mitten in der Arbeit dar. Der Tod wird hier einem Attribut des Künstlers, welches erst durch die Phantasie und die Hand des Künstlers entsteht.

Surrealisten wie Giorgio de Chirico, Salvador Dalí und Max Ernst sahen in Böcklin einen ihrer Vorläufer und würdigten ihn als „genialen und ironischen Künstler“.
Zu den bedeutendsten Werken des Künstlers zählen die fünf Varianten der „Villa am Meer“ (1863 – 1878), das „Selbstbildnis mit fiedelem Tod“ (1872) und die fünf Varianten der „Toteninsel“ (1880 – 1886). 

Bekannt wird der Name Böcklin auch durch die nach seinem Tod von Otto Weisert geschaffene und nach ihm benannte Schriftart im Jugendstil. 

Porträt: Selbstbildnis mit fiedelndem Tod, 1872

Quellen: 
Christoffel, Ulrich, Böcklin, Arnold, in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 373 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118512374.html#ndbcontent, 14.11.2019, 11.12h
Floerke, Hanns, Böcklin und das Wesen der Kunst, Georg Müller, München 1927
https://www.musee-orsay.fr/de/veranstaltungen/ausstellungen/archive/ausstellungen-archive/article/arnold-boecklin-1827-1901-un-visionnaire-moderne-4179.html?S=&tx_ttnews%5Bswords%5D=böcklin&tx_ttnews%5BbackPid%5D=252&cHash=13fe1bed15&print=1&no_cache=1&, 14.11.2019, 11.40h
https://www.typografie.info/3/Schriften/fonts.html/arnold-boecklin-r153/, 14.11.2019, 12.21h

= >Böcklinstraße