Einführung

Das Projekt Da Sind sie ja! von Inge Sauer und Susanne Dickel zeigt Werke der Düsseldorfer Malerschule (1819-1918) als großformatige Repro-Installationen in den Straßen, die die Namen der Künstler tragen. Es nutzt die visuelle Kraft der Bilder, um das Bewusstsein für das künstlerische Erbe der Stadt wieder zu beleben und die Bewohner der Straßen mit „ihrer“ Geschichte zu konfrontieren. Die der Street Art entlehnte großformatige Präsentation vermittelt einen neuen Blick auf diese Bilder, die alle Menschen ansprechen. Ihre Schönheit steht dabei oft im krassen Gegensatz zur realen Umgebung. Die Künstlerstraßen, die häufig in der Nähe von Bahntrassen liegen, sind teilweise vernachlässigt und werden durch die temporären Installationen oder auch dauerhafte Fassadengestaltungen aufgewertet.

Vor 200 Jahren wurde Düsseldorf zu einem wichtigen Zentrum der Malerei de 19.Jahrhunderts. Mehr als 4000 Künstler aus der ganzen Welt lebten, lernten und arbeiteten in Düsseldorf. Die zunächst von Cornelius und Schadow geleitete Akademie wurde international bekannt als „Düsseldorfer Malerschule“. Damit brach für die Stadt eine Epoche rasanter Entwicklungen an, die bis heute nachwirken. Die weltoffene Stadt zog einige der besten Musiker ihrer Zeit, Theaterleute, Schriftsteller, aber auch Großindustrielle, Architekten, Kunstliebhaber, Sammler und Galeristen an. Man lebte gut und intensiv in der Stadt am Rhein und unterhielt beste Kontakte in das europäische und überseeische Ausland.

Viele der stimmungsvollen, perfekt gemalten Landschaftsbilder, Portraits und Bilder zu mythologischen Themen hängen in den großen Museen und zeigen in großer stilistischer Vielfalt die historischen Umbrüche des 19.Jahrhunderts. Mit dem Ende des ersten Weltkriegs endet die Ära der Düsseldorfer Malerschule, aber es entstehen immer wieder künstlerische Strömungen, die neue Impulse setzen: Das junge Rheinland, die Nachkriegszeit mit Zero und Galerie Schmela, die weltweit berühmte Akademie, an der bis heute einige der einflussreichsten Künstler lehren.

25 Straßen sind die nach Malerschülern benannt. Doch kaum ein Bewohner dieser Straßen kennt die Namensgeber und ihre Werke. Was liegt also näher, als den Menschen diese Kunst dort zu zeigen, wo sie Leben? Die schönen Portraits, die atmosphärischen Landschaften und magischen mythologischen Szenen entfalten ihre Wirkung noch heute: Filmschaffende und Mediengestalter bedienen sich ihrer Bildsprache.

Aus diesen Überlegungen und der intensiven Beschäftigung mit den Straßen und den Künstlern entstand das Projekt „Da sind sie ja! Die Düsseldorfer Malerschule in unseren Straßen“, das Inge Sauer gemeinsam mit Susanne Dickel zu einem Konzept entwickelte, das die Kulturinstitutionen der Stadt einbindet, die eng mit der Geschichte der Düsseldorfer Malerschule verknüpft sind. Das interdisziplinär angelegte Projekt gliedert sich in drei Module, die weitgehend unabhängig voneinander in unterschiedlicher Trägerschaft durchgeführt werden können, die als konzertierte Aktion allerdings eine große Strahlkraft entfalten und damit ein starkes Asset für das Stadtmarketing darstellen können.

Die Düsseldorfer Malerschule im öffentlichen Raum der Künstlerstraßen (Urban Art Projekt)
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Die Düsseldorfer Malerschule als gesellschaftliches Ereignis in Blaugrünen Ring
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Die Düsseldorfer Malerschule in den Düsseldorfer Schulen
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