Johann Wilhelm Schirmer

Johann Wilhelm Schirmer wurde am 7. September 1807 in Jülich geboren. Er war der zweitälteste Sohn eines Jülicher Buchbinders.
Im Jahre 1821 hat Schirmer seine dreijährige Buchbinderlehre in der väterlichen Werkstatt in Jülich begonnen. Neben dieser Tätigkeit fing er mit autodidaktischen Malstudien an, dies veranlasste ihn dazu im Jahr 1826 die Kunstakademie Düsseldorf zu besuchen. Dort wurde dann der Akademiedirektor Friedrich Wilhelm von Schadow auf ihn Aufmerksam. Johann Wilhelm Schirmer wurde somit Schüler von Schadow und Heinrich Kolbe, die dem jungen Buchbinder Zugang zu intellektuellen Kreisen verschafften. Schirmers Bekanntschaft mit dem Künstler Carl Friedrich Lessing hat ihn dazu gebracht sich mit dem Genre der Landschaftsmalerei auseinanderzusetzen. Mit ihm gründete er somit den „landschaftlichen Componierverein“ und vervollkommnete seinen naturalistischen Stil der Landschaftsmalerei bei zahllosen gemeinsamen Ausflügen in das Düsseldorfer Umland, später auch immer wieder ins europäische Ausland.

1834 war er als Hilfslehrer an der Kunstakademie Düsseldorf tätig. 5 Jahre später, im Jahr 1839, arbeitete er dort als Professor. Zudem prägte Schirmer neben Lessing den Ruf der Düsseldorfer Schule der Landschaftsmalerei.

Johann Wilhelm Schirmers große künstlerische Bandbreite – er hinterließ auch ein großes druckgraphisches Werk – umfasst neben sehr realistischen auch extrem stilisierte Naturdarstellungen. Später, nach seiner zweiten großen Italienreise, kombinierte er sie auch mit biblischen Motiven. Im Jahre 1854 erhält er einen Ruf als Gründungsdirektor an die Karlsruher Kunstschule, wodurch er auch dorthin ziehen musste. Schirmer blieb bis zu seinem Tod ein begnadeter Lehrer und viele seiner Schüler gehören zu den bekanntesten Künstlern ihrer Zeit. Die Bilder seiner letzten Schaffensperiode sind Ausdruck von Stimmungen oder Gedanken und zeigen stilistisch schon den Weg in ein neues künstlerisches Zeitalter, den Impressionismus.

Johan Wilhelm Schirmer stirbt am 11. September 1863 in Karlsruhe. Ende der 1890er Jahre wurde sein Name ihm zu Ehren an der Schauseite der Kunstakademie in Düsseldorf eingemeißelt.

=> Schirmerstraße

Quellen
 Andrea Tietze: Schirmer, Johann Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie. Band 23. Berlin 2007.
 Marcell Perse (Hrsg.): Natur im Blick. Die Landschaften des Johann Wilhelm Schirmer. Jülich 2001.