Künstlerverein Malkasten
Von Beginn des 1900 Jahrhunderts an riefen Künstler und das ambitionierte Bürgertum zahlreiche Kunstvereine ins Leben, um Kunst und Kultur nicht länger nur dem Adel zu überlassen. Hier ging es nicht um die Vermarktung der Kunst, oder gesellschaftspolitische Ziele; die Vereine stellten sowohl damals als auch heute eine Schnittstelle zwischen Kunst und Publikum her und sind ein Ort für das gesellige Zusammensein.
Um sich auszutauschen, gegenseitig zu inspirieren und an neuen Ideen zu feilen, traf man sich zudem gerne zu anregenden ungezwungenen Abenden. Dafür riefen die Künstler zahlreiche Vereine ins Leben, von denen der 1848 gegründete Künstlerverein Malkasten mit am größten und bekanntesten war und immer noch ist.
Zur Gründung des Vereins gehörten ausnahmslos Männer; u. a. Akademieprofessoren, Maler, Schriftsteller, Dichter und der städtische Musikdirektor Julius Tausch, der als Mitglied auch musikalisch für einen Aufschwung sorgte. Gerade die Vielfältigkeit machte den Verein aus. Erst 1977 wurden offiziell auch Frauen als Mitglieder aufgenommen, auch wenn bereits im 19. Jahrhundert einige aktiv im Verein tätig waren.
Als nach mehreren Umzügen endlich die benachbarten historischen Gebäude des Schloss Jägerhof an der Jacobistraße mit den angrenzenden Jacobigärten gefunden und bezogen werden konnte, waren phantasiereichen kreativen Festen keine Grenzen mehr gesetzt.
Die Bezirksregierung Düsseldorf erkannte 2012 die gemeinnützige Stiftung, mit dem Ziel der Erhaltung der denkmalgeschützten Gebäude und des Parks, offiziell als „Stiftung Malkasten“ an. So ist werden dort auch heute noch Ausstellungen, Konzerte und Veranstaltungen organisiert und er bleibt Mitgliedern und Interessierten als geselliger Ort, zur Förderung von Kreativität und Diskurs erhalten.
Künstlervereine in Düsseldorf
Als Kunststadt gibt es in Düsseldorf eine Menge weitere Vereine, die sich der Unterstützung und Förderung der Kunst und Künstler verschrieben haben. Sie vernetzen die lokale und internationale Szene und dienen als Plattform für kulturelle Arbeit.
Der „Verein der Düsseldorfer Künstler“ (VdDK), zählt mit seinem Gründungsjahr 1844 zum ältesten und wurde von den Mitgliedern der Düsseldorfer Malerschule ins Leben gerufen. Eingerichtet wurden u. a. Hilfskassen, Darlehen oder Versicherungen. Auf diese Weise entstand eine Art Vorläufer der modernen Künstlersozialkasse. Die Absicht, die der Verein bezweckte, war es, mit Hilfe einer dauerhaft stattfindenden Ausstellung, die Künstler zu fördern und ihren Lebensunterhalt zu sichern. Der Verein schaffte es schließlich die Stadt Düsseldorf vom Bau einer Kunsthalle zu überzeugen, die 1881 am Grabbeplatz eröffnet wurde.
Die vier Kanephoren (weibliche Skulpturen), die am Haupteingang der alten Kunsthalle als tragende Säulen fungierten, sind heute noch erhalten und seitlich des neuen Gebäudes zu finden.
Aber auch aktuelle Unternehmungen, wie reinraum.ev, damenundherren oder „Düsseldorfer Künstler“ bereichern die Kunstszene der Stadt. Alle fördern unbekannte und junge Künstler, laden zu Ausstellungen, Musik oder Gesellkigkeit und Diskurs ein. Der Verein „Düsseldorfer Künstler“ beispielsweise nutzt interessante Off-Spaces als vorübergehende Galerien und Ausstellungsorte. Das bekannteste Projekt war die Aktion „Freigang – Kunst im Knast“, zu der Künstler im ehemaligen leerstehenden Jugendhaus der Justizvollzugsanstalt in Derendorf ihre Werke, rund um das Thema „Haft“ präsentierten und sich so auch mit dem geschichtsträchtigen Ort auseinandersetzten.
Einige Beispiele für weitere Künstlervereine:
Brause https://www.metzgereischnitzel.de/geschichte/
Damenundherren e. V. http://www.damenundherren.de
Düsseldorfer Künstler e. V. http://www.duesseldorfer-kuenstler.de
Kunstverein für die Rheinlande und Westfahlen https://www.kunstverein-duesseldorf.de
Malkasten http://malkasten.org
Onomato Künstlerverein https://onomato-verein.de
Reinraum e. V. https://reinraum-ev.de
Verein Düsseldorfer Künstler https://www.vddk1844.de/der-verein/
WP-8 http://www.wp8.org