Anselm Feuerbach

Der Künstler Anselm Feuerbach wurde am 12. September 1829 in Speyer als Sohn des Gymnasiallehrers und späteren Archäologen Anselm Feuerbach geboren. Seine Mutter starb ein Jahr nach seiner Geburt. 1834 heiratet sein Vater Henriette Heydenreich, die eine sehr große Rolle im Leben Feuerbachs gespielt hat und zu einer seiner engsten Vertrauten wurde.
Ab 1845 studiert Feuerbach an der Düsseldorfer Akademie Malerei bei Wilhelm Schadow und Johann Schirmer. Im Jahr 1848 geht er nach München und studiert dort weiter bei dem Künstler Karl Rahl und Bonaventura Genelli. 1850 widmet er sich im Studium in Antwerpen der Historienmalerei und geht schließlich ein Jahr später nach Paris, wo er dann Peter Paul Rubens und Jusepe de Ribera kopiert.
1854 malt Feuerbach viele Landschaften und Figurenbilder im Geschmack des Neorokoko. Zudem gehörte er zu den Künstlern, die die meisten Selbstbildnisse geschaffen hat. Es gibt eine Gesamtzahl von 20 Selbstbildnissen des Malers 1. Später bricht er nach Venedig auf, wo er dann den Künstler Tizian näher studiert. Jedoch geht seine Italienreise nicht zu Ende und er reist ab 1855 weiter nach Florenz und Rom. Dort lernt er neue Techniken kennen und findet zu einem monumentalen Stil von reduzierter Farbigkeit. Dabei faszinieren ihn antike Heldinnen, die für ihn die Identität klassischer Schönheit verkörpern. Es entstehen Werke, wie „Dante und die edlen Frauen von Ravenna“ (1858) oder „Nanna“ (1861).
Im Jahr 1860 besucht er wieder Deutschland und lernt 1862 den Sammler Graf Friedrich von Schack kennen. Ab 1873 ist er Professor an der Wiener Akademie, kann sich jedoch in der von Hans Makarts neubarocker Historienmalerei beherrschten Kunstszene nicht behaupten. Am 4. Januar stirbt Anselm Feuerbach in Venedig 2.

=> Feuerbachstraße

1 BLOCHMANN, Georg M.: Zeitgeist und Künstlermythos, Untersuchungen zur Selbstdarstellung deutscher Maler der Gründerzeit Marees-Lenbach-Böcklin-Makart- Feuerbach, Münster 1991, S. 169
2 BEESKOW, Angela: Künstler-Porträts. Bilder und Daten, Stuttgart 1996, S.259.